Physiker, geboren am 29. Juni 1933 in Berlin;
Studium der Physik in Erlangen, Berlin und München; von 1963 bis 1965 Assistententätigkeit an der Universität München; von 1965 bis 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München, später Garching; neben der wissenschaftlichen Arbeit in Kosmologie und relativistischer Astrophysik arbeitete Kafka seit den siebziger Jahren publizistisch über das Wesen des Fortschritts. Seit 1998 im „Unruhestand“, hielt Peter Kafka weiterhin Vorträge und veröffentlichte Artikel. In den letzten Jahren betonte er immer wieder, er habe sich von der Astrophysik ab- und dem Leben zugewandt, da ersteres gut noch von seinen Nachkommen erforscht werden könne, für das Überleben auf der Erde hingegen Eile geboten sei.
Im Oktober 2000 lud er zu seinem Abschiedsvortrag ein, wo er bekannt gab, dass er einen Gehirntumor habe, der ihm mehr und mehr zu schaffen mache.
Peter Kafka starb am 23.12.2000. Beigesetzt wurde er am 29.12. auf dem Parkfriedhof seiner Wohngemeinde Unterföhring bei München.
Drei Tage vor seinem Tod verlieh ihm die Stadt München die Medaille „München leuchtet“. An seinem Grab erinnerten der Physiker Hans-Peter Dürr und Carl Amery daran, dass Peter Kafka sich früh gegen die Kernenergie und gegen zu schnellen „Fortschritt“ gewandt hatte. Er tat dies nicht als berührungsängstlicher Technikfeind, sondern als einblickender Wissenschaftler. Seine Überzeugung, dass die „globale Beschleunigungskrise“ unausweichlich ist – was nicht Untergang bedeuten muss! – führte dazu, „dass er die Untersuchung der Schwarzen Löcher mehr und mehr anderen überließ, um sich den schwarzen Löchern unserer Zivilisation zuzuwenden“ (Hans-Peter Dürr), wobei er seine Karriere opferte und wenig Dank erntete.